Kurzchronik von Prem
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Prem stammt vom Jahre 1147. Die Anfänge dieser Siedlung gehen jedoch wesentlich weiter zurück, da in der genannten Urkunde von einer schon bestehenden Kirche in Prem zu lesen ist.
Diese genannte Pfarrei Prem ging bei der Gründung des nahe gelegenen Klosters Steingaden in dessen Konvent über und wurde bis zur Säkularisation im Jahre 1803 von diesem Kloster seelsorgerisch betreut.
Auch die Bewohner von Prem waren während dieser Zeit stets Untertanen des Klosters Steingaden und auf ihren Anwesen nur im Lehen, also als Pächter eingesetzt. Als Pacht mussten sie den sogenannten Zehent, dies waren verschiedene Sachleistungen wie Tiere, Korn, Schmalz, Käse oder auch Eier abliefern, daneben aber auch eine Vielzahl von Scharwerken also Arbeitsleistungen verrichten.
Bei der schon genannten Säkularisation im Jahre 1803 wurden aus den bisherigen Pächtern der damals 68 Höfe, nun echte Eigentümer. Nun mussten statt der bisherigen Sach- und Arbeitsleistungen an das Kloster Steingaden, jedoch Steuern an den Staat bezahlt werden.
Die Bevölkerung von Prem lebte über Jahrhunderte überwiegend nur von den Erträgen ihrer Milch- und Holzwirtschaft. In einer Urkunde vom Jahre 1425 ist deshalb auch von den „armen Leut in Prem“ zu lesen. Ab dem 16. Jahrhundert war der Ort Prem stark geprägt von der Flößerei auf dem Lech, der den Bewohnern zu einem gewissen Wohlstand verhalf.
Das Ende der Flößerei, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert, führte zu einem spürbaren wirtschaftlichen Rückgang in Prem. Wenig schmeichelhaft die amtliche statistische Beschreibung des Ortes Prem vom Jahre 1878 des damaligen Landrichters (Landrat) des Landgerichts Schongau zu dessen Gebiet Prem gehörte:
„Da die Gemeinde von dem öffentlichen Verkehr ziemlich abgeschlossen ist, so haben die Bewohner eine etwas raue Außenseite, lieben den Trunk, arbeiten nach Bedarf, nicht mit Lust und Liebe und sind auch nicht wohlhabend. Der langjährige Bürgermeister Josef Keller, ein Vertrauensmann der Gemeinde, wohlhabend und unabhängig, hält die Gemeinde wenigstens, soweit möglich, in Ordnung und leitet deren Verwaltung ohne besonders rege Teilnahme der Ausschussmitglieder, so gut als möglich.“
Erst in den letzten Jahren konnte durch eine aufstrebende Holzindustrie aber auch durch den Fremdenverkehr wieder ein erkennbarer Aufschwung verzeichnet werden.
Durch die in den vergangenen Jahren durchgeführte Dorferneuerung hat der Ort Prem optisch einen großen Gewinn erfahren.
Genannt werden muss jedoch auch der größte Sohn des Ortes, Johann Georg von Lori, der Mitbegründer der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der im Jahre 1723 im Premer Ortsteil Gründl geboren wurde.
Prem, auf 749 m Meereshöhe gelegen, ist seit dem Jahre 1818 eigene politische Gemeinde. Sie bildet seit der Gebietsreform im Jahre 1978 zusammen mit Steingaden und Wildsteig eine Verwaltungsgemeinschaft.