Auszug aus dem
Künstlerlexikon Ulrich Thieme - Felix Becker, Ausgabe 1912
Johanneskapelle Steingaden
Personendaten über Anselm Sickinger, den zuerst
geplanten Erbauer eines dortigen Altars, er war jedoch mit 968 Gulden dem
Auftraggeber zu teuer und Ludwig Foltz II, den späteren Erbauer des dortigen
Altars um 787 Gulden.
Bauauftrag durch die Grafenfamilie von Dürckheim in
Steingaden im Jahre 1853.
Band 30, Seite 587
Anselm Sickinger,
geboren am 20. April 1807 in Owingen,
Hohenzollern-Hechingen,
Bildhauer und Architekt, gestorben am 17. Oktober 1873
in München.
Hautsächlich als Altarbauer tätig, ab 1826 fast nur noch
in München
für König Ludwig I beschäftigt.
Besondere Werke: Mitarbeit bei der Ausstattung der
Befreiungshalle,
Bau des
Hochaltars der Münchener Frauenkirche.
Band 12, Seiten 156/157 (siehe auch Steichele Band II,
Seite 725)
Foltz Ludwig II, Baumeister und Bildhauer,
geboren am 23. März 1809 in Bingen,
gestorben am 10. November 1867 in München.
Sohn von Foltz Ludwig I, Bruder von Philipp von Foltz,
(siehe Seite 2).
Vorliebe für Form der Gotik und Deutschen Renaissance
1825 in der Münster-Bauhütte Arnold in Straßburg
Ausbildung zum Architekt.
1827 in Koblenz, 1830 an die Akademie in München, 1832
bei Schwanthaler,
1837 große Aufträge, Schloß Egg b. Deggendorf, Villa
auf der Ostenbastei bei
Regensburg. 1852 Lehrer an der polytechnischen Schule
in München, dabei
2 Jahre Arbeiten am Residenztheater München und viele
andere Aufträge.
Ab 1863 fast nur noch an der Wiederherstellung der
Münchener Frauenkirche beschäftigt, dabei persönlich 12 lebensgroße
Apostelfiguren in Sandstein, ca. 30 Heiligen- und 40 kleine Figuren in Holz und
daneben eine riesige Zahl
von Statuen, Leuchtern und anderem geschaffen.
Band 12, Seiten 157 / 158
von Foltz Philipp, Maler,
geboren am 11. Mai 1805 in Bingen,
gestorben am 5. August 1877 in München.
Er hatte unzählige Aufträge vom bayerischen
Königshaus, von Äbten,
Bischöfen und auch anderen.
Es war der ältere Bruder von Ludwig Foltz II (siehe
Seite 1).
Band 12, Seite 156
Foltz Ludwig I, Portraitminiaturist und Zeichner,
lebte und schaffte in Bingen.
Er hatte im Rheinland eine gewisse Berühmtheit
erlangt.
Er war der Vater von Philipp und Ludwig Foltz (siehe
Seite 1).