Kurzchronik und Besitzerfolge des ehemaligen Anwesens in Bruck

Früher zugehörig zur ehemaligen politischen Gemeinde Urspring,

ab 1. Oktober 1939 zugehörig zur politischen Gemeinde Steingaden

Ortsname:

„Bruck“ 

Bezeichnung im Volksmund:

„Bruckerhof“ 

Frühere amtliche Hausbezeichnung:

Urspring, Einöde Bruck, Hausnummer 121, Hausname „beim Biechling“ 

Hofgröße:

Wechselnd zwischen 37,07 Tagwerk im Jahre 1847 und der maximalen

Größe von 48,56 Tagwerk vor der Zertrümmerung im Jahre 1929 

Entstehung der Hofstatt:

Die erste urkundliche Erwähnung dieser Hofstatt stammt aus dem Jahre 1665. Dies ist gleichzeitig das Jahr der Erbauung dieses Anwesens, das damals vom Kloster Steingaden, als Unterkunft für den dort eingesetzten Brückenwächter errichtet worden war. Diese sogenannte Sölde wurde mit mehreren Grundstücken belehnt. Dadurch konnte dieser 3 Kühe halten und damit zusammen mit seinem Sold als Klosterbediensteter seine Familie ernähren. 

Anmerkung zur ehemaligen dortigen Brücke:

Im Jahre 1457 wurde durch das Kloster Steingaden dort erstmals eine Brücke über den Lech errichtet. Diese wurde mehrmals zerstört, aber jedes mal wieder aufgebaut. Auf Veranlassung des Landes wurde im Jahre 1665 dort ein Brückenwächter eingesetzt, der diese Brücke: „Auf das allerfleißigste bewachen soll und keine verdächtigen Personen passieren lassen darf“ ! Trotz Bewachung wurde im „Spanischen Erbfolgekrieg“ 1703 die Brücke erneut ein Opfer des Feuers. Schon im Jahre 1708 wurde sie jedoch neu aufgebaut.  Um 1750 wurde die Brücke erneut unbrauchbar und danach nicht mehr errichtet. Damit endete auch das Amt des Brückenwächters, der danach aber weiterhin seine dortige Landwirtschaft betrieb. 

Besitzerfolge und Betriebsart: 

Ab 1665 in Folge mehrere Generationen Pals (Bals), 

ab 1703 Familie Echtler,  

ab 1782 Familie Schwaiger,  

ab 1817 Familie Löcherer, 

ab 1835 Familie Echtler,  

ab 1847 Familie Köpf,  

ab 1862 Familie Enzensberger,  

ab 1864 Familie Pfanzelt,  

ab 1864 Familie Schweiger,  

ab 1875 Familie Keller,  

im Jahre 1899 verkauft an einen Immobilienspekulanten, das Anwesen wurde schon ab dem Jahr 1875 nicht mehr bewohnt, aber weiterhin das Stallgebäude landwirtschaftlich genutzt.  

von 1899 bis 1929 wechselnde Besitzverhältnisse zwischen mehreren Immobilienspekulanten, auch während dieser Zeit weiterhin dortige landwirtschaftliche Nutzung,  

im Jahre 1929 Verkauf an die Familie Klass/Lutz, in diesem Jahr endete die landwirtschaftliche Nutzung auf diesem Anwesen.  

Fast alle Grundstücke wurden von der Familie Lutz später zu anderen Hofstellen übertragen.