ab 1. Oktober 1939 zugehörig zur politischen
Gemeinde Steingaden
Ortsname:
„Bruck“
Bezeichnung im Volksmund:
Frühere amtliche Hausbezeichnung:
Urspring, Einöde Bruck, Hausnummer 121,
Hausname „beim Biechling“
Hofgröße:
Größe von 48,56 Tagwerk vor der Zertrümmerung
im Jahre 1929
Entstehung der Hofstatt:
Die erste urkundliche Erwähnung dieser
Hofstatt stammt aus dem Jahre 1665. Dies ist gleichzeitig das Jahr der Erbauung
dieses Anwesens, das damals vom Kloster Steingaden, als Unterkunft für den dort
eingesetzten Brückenwächter errichtet worden war. Diese sogenannte Sölde wurde
mit mehreren Grundstücken belehnt. Dadurch konnte dieser 3 Kühe halten und
damit zusammen mit seinem Sold als Klosterbediensteter seine Familie ernähren.
Im Jahre 1457 wurde durch das Kloster
Steingaden dort erstmals eine Brücke über den Lech errichtet. Diese wurde
mehrmals zerstört, aber jedes mal wieder aufgebaut. Auf Veranlassung des Landes
wurde im Jahre 1665 dort ein Brückenwächter eingesetzt, der diese Brücke: „Auf
das allerfleißigste bewachen soll und keine verdächtigen Personen passieren
lassen darf“ ! Trotz Bewachung wurde im „Spanischen Erbfolgekrieg“ 1703 die
Brücke erneut ein Opfer des Feuers. Schon im Jahre 1708 wurde sie jedoch neu
aufgebaut. Um 1750 wurde die Brücke
erneut unbrauchbar und danach nicht mehr errichtet. Damit endete auch das Amt
des Brückenwächters, der danach aber weiterhin seine dortige Landwirtschaft
betrieb.
Besitzerfolge und Betriebsart:
Ab 1665 in Folge mehrere Generationen Pals
(Bals),
ab 1703 Familie Echtler,
ab 1782 Familie Schwaiger,
ab 1817 Familie Löcherer,
ab 1835 Familie Echtler,
ab 1847 Familie Köpf,
ab 1862 Familie Enzensberger,
ab 1864 Familie Pfanzelt,
ab 1864 Familie Schweiger,
ab 1875 Familie Keller,
im Jahre 1899 verkauft an einen
Immobilienspekulanten, das Anwesen wurde schon ab dem Jahr 1875 nicht mehr
bewohnt, aber weiterhin das Stallgebäude landwirtschaftlich genutzt.
von 1899 bis 1929 wechselnde
Besitzverhältnisse zwischen mehreren Immobilienspekulanten, auch während dieser
Zeit weiterhin dortige landwirtschaftliche Nutzung,
im Jahre 1929 Verkauf an die Familie
Klass/Lutz, in diesem Jahr endete die landwirtschaftliche Nutzung auf diesem
Anwesen.
Fast alle Grundstücke wurden von der Familie
Lutz später zu anderen Hofstellen übertragen.