“ beim Thadä “ 

1865  übergibt Thomas Pfeiffer, damaliger Besitzer des Bauernhofes “beim Isak“ in Schwarzenbach, sein Anwesen an seinen ältesten Sohn. Der Vater hatte sich jedoch mehr Grundstücke, mit einer Gesamtgröße von etwa 60 Tagwerk, vorbehalten.

 1867 erbaut er auf einem dieser Grundstücke, nahe der Wieskirche liegend, ein Wohn- und Ökonomiegebäude. Nach der Heirat seines jüngeren Sohnes übergab er diesen neuerbauten Hof, zusammen mit all seinen vorbehaltenen Grundstücken, den jungen Eheleuten. Bei diesem Hof handelt es sich um das heutige Anwesen Kempter.

 1883 verkaufen die Eheleute Pfeiffer ihren gesamten Besitz, um die stolze Summe von 12000 Mark, an die Immobilien-Spekulanten Balthasar Göbl von Wildsteig und Michael Pfeiffer von Litzau.

 1884 veräußern diese einige Grundstücke, den verbliebenen noch etwa 50 Tagwerk großen Restbesitz verkaufen sie um den Preis von 5000 Goldmark an die vorher in Lauterbach wohnenden Eheleute Thaddäus und Helene Kempter.

 1908 verstirbt Thaddäus Kempter, neue Besitzer in Erbengemeinschaft werden dessen Witwe Helene zusammen mit ihren vier Söhnen.

 1919 wird der Hof dem ältesten Sohn Klemens Kempter überlassen.

Die Söhne Josef und Johann sind im 1. Weltkrieg gefallen,

Sohn Mathias hat sich später nach Sandgraben verheiratet

 1946 Mit Rudolf und Antonia Kempter folgt die 3. Generation Kempter als Besitzer dieses Anwesens nahe der Wieskirche.

 1998 Sohn Josef Kempter übernimmt das Anwesen und bewirtschaftet es mit seiner Familie bis zum heutigen Tag. 

2000 wurde das alte Wohnhaus abgebrochen und an gleicher Stelle ein prächtiger Neubau erstellt.

 

 "beim Kramer (b. Sock)"

1928  Der damalige Wieser Kioskbetreiber Peter Sock erbaute zusammen mit seiner Ehefrau Berta dieses Wohn- und   Ladengebäude. Im hinteren Teil des Gebäudes befand sich ein  kleiner Stall und eine Heulege. Zusätzlich wurde auch ein kleiner Stadel errichtet. Der Steingadener Baumeister Georg Resl hat dieses Haus in der Rekordzeit von nur vier Monaten erstellt. Fast an gleicher Stelle stand das frühere Anwesen „beim Schloach“. Nach einem Brand im Jahre 1908 wurde es jedoch dort nicht wieder aufgebaut. Ein stattlicher Neubau wurde etwas weiter südlich davon errichtet. 

1953 verstarb Berta Sock

1954 verstarb Peter Sock, anschließend wohnte der Witwer Erhard Buchberger einige Jahre in diesem Haus. Er war in dieser Zeit als Parkwächter in der Wies tätig gewesen.

Im gleichen Jahr übernahm Andreas Wörle, vom Wieser Anwesen „beim Schloach“ stammend, dieses Wohn- und Ladengebäude.

Er heiratet daraufhin Gertrud (Trude) Engeljähringer von Ramsau.                

            Sie bewohnen bis zum heutigen Tag dieses Haus in der Wies.

1956 In diesem Jahr wurde der Stall abgebrochen und im Folgejahr das Wohnhaus im hinteren Teil durch einen Anbau vergrößert

1966 wurde in den früheren Ladenräumen ein Tagescafé     eingerichtet. Dieses noch immer bestehende „Café Anderl“ ist heute verpachtet. Der Andenkenverkauf ist schon früher in den freistehenden Kiosk am Parkplatz verlegt worden.

1991 Übergabe des Kiosk an den Sohn Andreas Wörle jun. und Schwiegertochter Ursula. 

2001 Übergabe des Anwesens an Andreas Wörle jun.. Noch im gleichen Jahr erfolgte eine Renovierung des Café Anderl.    

 

 "beim Ladenwirt" 

1751 erbaut der damalige Wieswirt Franz Dominikus Zimmermann, zweiter Ehemann der verwitweten Wiesbäuerin Maria Lory, ein Sohn des Wiesbaumeisters, direkt neben der Kirche einen kleinen Andenkenladen, im Volksmund später „s´Lädele“ genannt. 

1764 Übergabe der Wieswirtschaft an seinen Stiefsohn Johann Georg Lory. Franz Dominikus Zimmermann und seine Frau Maria zogen daraufhin als Austragsleute in dieses Ladengebäude. Mit ins „Lädele“ zogen auch die damals noch unverheirateten Kinder aus der ersten Ehe der Maria Lory.

Deren Tochter Dominika Lory hat sich im Jahre 1765 mit Johann Paul Hohenleitner, einem Kaufmann aus Oberammergau verheiratet. Viele Jahre bewohnten die Nachkommen dieser Familie Hohenleitner dieses Ladengebäude neben der Kirche.

1867 Kreszenz Hohenleitner die damalige Besitzerin des „Lädeles“, erhielt neben ihrer bisherigen Erlaubnis zum Andenkenverkauf, nach vielen vergeblichen Anläufen, auch die von ihr lang ersehnte Genehmigung zum Kaffeeausschank. Dieser war jedoch auf die 7 großen Wies-Feiertage beschränkt. Daraus entstand in den Folgejahren allmählich ein voller Gaststättenbetrieb.

1919 Susanna Hohenleitner, eine Enkelin der genannten Kreszenz Hohenleitner, heiratete im Jahre 1919 den von Schwangau stammenden Georg Schweiger. Damit endete der Name Hohenleitner auf diesem Haus und auch in der Ortschaft Wies. 

1925 wird ein Ökonomiegebäude angebaut und drei Jahre später ein Eiskeller an der Stelle des heutigen Wohnhauses errichtet.

1944 Nach einem Dachstuhlbrand war das Gebäude viele Jahre nur mit einem Notdach versehen.

1956 Sohn Hans Schweiger heiratet seine Braut Hilde, geb. Buchberger. Gemeinsam betreiben sie nun den Gasthof „Ladenwirt“. Seit dem Tod ihres Ehemannes ist Hilde Schweiger alleinige Besitzerin. 

 

 - beim Wieswirt -

 

1566 Die älteste urkundliche Erwähnung dieser Hofstatt stammt aus diesem Jahr, die Anfänge gehen jedoch deutlich weiter zurück.

1723 Die von Lechbruck kommenden Eheleute Hans Martin und Maria Lory kaufen dieses Anwesen in der Wies.

1738 Bald nach dem allseits bekannten Tränenwunder in der Wies, wurde aus dem damaligen Bauernhof eine Gastwirtschaft.

1809 Nach der Säkularisation im Jahre 1803 kam die Wieswallfahrt fast völlig zum Erliegen. Wegen dem dadurch erfolgten starken Umsatzeinbruch in der Gastwirtschaft, wurde der Besitz „Wieswirt“ zwangsversteigert. Da sich jedoch für den Gesamtbesitz kein Käufer fand, wurde das Objekt in sechs kleine Objekte aufgeteilt und diese einzeln versteigert. Den Teil Gasthof, zusammen mit noch einigen Grundstücken im Norden, ersteigerte sich der Steingadener Brauereibesitzer Joseph Schmid, der sich dadurch diese Gastwirtschaft als Bierabnehmer sichern konnte.

1819 Mit Peter Paul Pfeiffer, einem Bauernsohn von Resle, der damals als Baumeister im Remontedepot (Fohlenhof) in Steingaden tätig war, fand sich endlich ein Käufer für diese Gastwirtschaft. Diese war zuvor 10 Jahre nur von Pächtern betrieben worden.

Drei Generationen lang, insgesamt 71 Jahre, waren die Pfeiffer Wirtsleute in der Wies.

1884 In diesem Jahr begann eine ganze Serie von Besitzerwechseln. Insgesamt fünf an der Zahl versuchten sich in der Wies als Wirtsleute, manche von ihnen jedoch nur für eine ganz kurze Zeit.  

1912 Sigismund und Karolina Moser übernehmen den historischen Gasthof „Wieswirt“. Zwei weitere Wirte-Generationen Moser folgen nach und sorgten stets für zufriedene Gäste in der Wies. 

2007 Stefan Moser übernimmt den „Wieswirt“ und führt mit seiner Familie dieses Gasthaus in bewährter Weise weiter.

 

- beim Scholder -

1809 In diesem Jahr wurde der Besitz „Wieswirt“ zwangsversteigert.

Am Platz des heutigen Anwesens „Scholder“ stand damals ein zum Wieswirt gehörendes Stallgebäude. Es war hervorgegangen aus einem großen Stadel der schon zu den Zeiten des Kirchenbaus als Lager und Unterstand gedient hatte. Da Dominika Hohenleitner, die Mutter des Wieswirts, bei der genannten Versteigerung größere Geldforderungen angemeldet hatte, wurde ihr dieser Stall zusammen mit einigen Grundstücken als Entschädigung überlassen.

1821 Nach dem Tod der Dominika Hohenleitner schenken deren Kinder diesen geerbten Besitz in der Wies ihrem Vetter Johann Paul Hohenleitner. Dieser baute zusammen mit seiner Frau Kreszenz   neben diesem Stallgebäude ein Wohnhaus, so entstand daraus eine eigene kleine Landwirtschaft. Durch gutes wirtschaften konnten sie einige Grundstücke dazukaufen und damit eine schöne Wertsteigerung ihres Besitzes erreichen. 

1862 Bei der Übergabe an den Sohn Xaver, wurde der Wert des   Anwesens mit stolzen 8200 Gulden angegeben !!

Der neue Besitzer Xaver Hohenleitner war offensichtlich weniger erfolgreich, denn schon nach wenigen Jahren kam es zur Zwangsversteigerung seines Hofes. 

1880 Xaver Krönauer von Ristle, ein Immobilienspekulant, hat dieses    Anwesen um 10000 Goldmark ersteigert. Er konnte jedoch nur die    damals zum Haus gehörende Wieskapelle um 40 Mark an den Wieswirt Max Pfeiffer verkaufen, den Restbesitz aber nur mit großem Verlust wieder an einen Käufer bringen. 

1887 Johanna Echtler von Hiebler kaufte den gesamten Besitz um den Preis von 5700 Mark. Die Größe betrug damals 76,34 Tagwerk. 

1928 August und Augusta Echtler, geb. Franz übernehmen dieses

Wieser Anwesen und bewirtschaften es viele Jahre zusammen mit Sohn Josef, geb.1926.

Heute ist dieser Hof in 4. Generation in Familienbesitz.  

 

- beim Schloach -

1809 Dieses landwirtschaftliche Gebäude entstand aus dem früheren   Kornkasten der Wieswirtschaft. Für kurze Zeit ist dieses Haus auch      als Gasthof, später dann als Bäckerei genutzt worden. Nach der     Zertrümmerung des Besitzes „Wieswirt“ wurde daraus eine eigene Hofstatt. Ein Anton Berger von Morgenbach hat sich dieses Anwesen damals, zusammen mit einigen Grundstücken, ersteigert. 

1818 Verkauf an den Steingadener Braumeister Joseph Schmid, der    diesen Besitz jedoch noch im gleichen Jahr, mit Aufpreis, gegen  das größere Anwesen „beim Schloach“ in Lindegg tauschte.

Der heutige Wieser Hausname „Schloach“ (Wiesschloach) geht auf den damaligen neuen Hofbesitzer Andrä Schleich zurück. 

1847 Nach mehreren nur kurzzeitigen Besitzern, Andrä Schleich durfte jedoch weiterhin dort wohnen, kauft Martin Hennevogl, der vom Anwesen „beim Sima“ in Lindegg stammte, dieses Bauernanwesen   in der Wies. 

1865 Übergabe an die Tochter Klara Hennevogl, die sich daraufhin mit Nikolaus Wörle verheiratete. Nikolaus Wörle, damals 27 Jahre alt,  stammte vom Anwesen „beim Brui“ in der Schlögelmühle. 

1888 Neubau einer Wagenremise neben dem Hof. 

1908 Das Anwesen brannte bis auf die Grundmauern nieder. Noch im gleichen Jahr wird etwas weiter südlich ein neues stattliches Wohn- und Ökonomiegebäude erbaut. 

1926 Ein Stadelanbau und eine Wagenschupfe wird errichtet. 

2010 Heute bewirtschaftet Martin Wörle mit seiner Familie, schon in der 5. Generation Wörle, dieses schöne Bauernanwesen in der Wies.